Degu

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Geschichte und Heimat
Wie Chinchilla und Meerschweinchen stammt der Degu aus den Anden. Wegen seines Aussehens, dass entfernt an eine Ratte erinnert, wurde er früher " Trugratte " genannt.
In Wirklichkeit ist er aber mit den Meerschweinchen verwandt. Bis jetzt gibt es Degus nur in der Wildfarbe, einem warmen Braunton, der je nach Lebensraum ein wenig variieren kann.
Obwohl Degus fast das gleiche Verbreitungsgebiet wie Chinchillas haben, bewohnen sie ganz andere Lebensräume und sind zudem tagaktive Tiere.
Degus besiedeln in ihrer Heimat Südamerika Erdreich, in dass sie ihre Wohnhöhlen graben können. In freier Wildbahn leben sie in Gruppen von zehn bis zwölf Tieren. Sogar mehrere Männchen werden in diesem Verband akzeptiert.

degu2Sozialverhalten
Eine Einzelhaltung kommt für den Degu nicht in Frage, denn er ist ein ausgesprochen soziales und geselliges Tier.
In der Natur lebt es in Familiengruppen.
Während andere einzeln gehaltene Heimtiere eine Bindung zum Menschen aufbauen, verkümmert ein einzelner Degu, auch wenn er handzahm wird und sich der Besitzer mehrere Stunden am Tag mit ihm beschäftigt. Deshalb darf man Degus auf keinen Fall einzeln halten !

degu3Eigenschaften
Degus sind sehr nagefreudige Tiere. Ihr Sprachrepertoire reicht vom leisen Trillern beim freundschaftlichen Kontakt bis zum schrillen Warnpfiff bei Gefahr.
Degus sind für Menschen geeignet, die Freude am Beobachten haben. Ihr interessantes Sozialverhalten innerhalb der Familiengruppe und ihre Neugierde faszinieren viele Tierhalter.
Nicht so problemlos wie oft angenommen!

Unterkunft
Degus bringt man am Besten in einem stabilen Terrarium unter. Es muss den Tieren genügend Platz, Verstecke und Klettermöglichkeiten bieten. Ein Sandbadegefäß darf auch nicht fehlen sowie genug Nagemöglichkeiten.
Mindestens 80 x 60 cm mit Schlafhöhle und kontrolliertem Auslauf (Wohnung, Balkon)
 
Lebenserwartung
Liegt im Durchschnitt bei 5 Jahren. Einige Tiere können über 7 Jahre alt werden.

Trächtigkeitsdauer
31 Tage

Wurfgröße
Bis zu 12 Jungtiere

Nachwuchs
Werden nackt und blind geboren (im Gegensatz zu Hasen).
 
Verhaltensprobleme

  • Schreckhaftigkeit
  • Beißen
  • Kratzen
  • Rammler markieren mit Urin
  • Häsinnen sind oft aggressiv (Hitze, Scheinschwangerschaft)

 
Handhabung
Hochheben an der Genickfalte oder von unten am Bauch, nie an den Ohren!
 
Nahrung

  • Frisches Wasser und Heu soviel die Tiere wollen.
  • Nagematerial (Weide, Buche, Haselnuss, Apfel-/ Birnbaum)
  • Grünfutter im Sommer
  • Obst und Gemüse im Winter
  • Mischfutter für Kaninchen (ca. 1 EL pro Tag - Vorsicht: Verfettung!)
  • Knäckebrot und Vollkornbrot (kein Weißbrot, kein Gebäck)  

Krankheiten
Im allgemeinen robuste Gesundheit.

  • Neigen zu massiven Verdauungsstörungen, die rasch lebensbedrohlich werden können.
  • Infektionen der oberen Atemwege
  • Abszesse im Kopfbereich (sehr langwierige Behandlung)
  • Zahnfehlstellungen (bedürfen regelmäßiger Behandlung)
  • Verfettungen
  • Räudemilben
  • Vitamin C-Mangel