Chinchilla

Chinchillas sind heute populäre Heimtiere.chinchilla1

Die Heimat
Das Chinchilla stammt ursprünglich aus Südamerika. Dort lebt es in den Höhlen und Felsspalten im Gebirge der Anden in bis zu 5.000 m Höhe. In der freien Natur sind Chinchillas äußerst genügsame Zeitgenossen, denn sie leben in wirklich kargen Landschaften. Ihren Wasserbedarf decken die Tiere durch morgendliches Baden im Tau und durch Fressen wasserhaltiger Pflanzen.
chinchilla2Ihre natürliche Nahrung besteht aus Gräsern, Blättern und Früchten. Die Chinchillas graben keine Höhlen, sondern leben in Felsspalten. Chinchillas sind sehr reinliche Tiere, die ihre Höhlen stehts sauber- und trockenhalten.
In diesen Felsspalten leben die Chinchillas in größeren Kolonien zusammen, die aus einzelnen Familien bestehen.
chinchilla3Häufig teilen sie sich ihren Raum auch mit anderen Tieren, z.B. der Chinchillaratte.

Geschichte
Bekannt wurden die Chinchillas in Europa zunächst durch die Spanier, die nach der Eroberung Amerikas die ersten Felle dieser possierlichen Tiere in die alte Welt mitbrachten.
Schon bald schätzte man die Felle wegen ihrer ausgezeichneten Qualität sehr, und die intensive jagt in Südamerika hätte fast zur Ausrottung der Art geführt. So wurde der Mensch zum schlimmsten Feind der Chinchillas. Heute gehören sie zu den bedrohten Arten, und der Handel mit wildlebenden Chinchillas ist verboten.
Im 19. Jahrhundert begann man schließlich mit der Zucht der Chinchillas. Man wusste noch nicht viel über die Lebensgewohnheiten der Chinchillas, und so schlugen die ersten Versuche kläglich fehl, bis man herausfand, unter welchen Bedingungen und mit welchem Futter sich die Tiere am besten fortpflanzen. Das ist das Verdienst eines Amerikaners, der mit elf Tieren, die 1923 von Chile in die USA eingeführt wurden, eine Zucht aufbaute und die notwendigen Bedingungen herausfand. 
Heutzutage ist die Zucht unkompliziert, und die Chinchillas werden weltweit für die Pelzgewinnung gehalten.
Es werden sogar umfangreiche Versuche unternommen, die Sünde der Vergangenheit Wiedergutzumachen und gezüchtete Chinchillas in den Anden anzusiedeln.
In Deutschland hat die mittlerweile weitverbreitete Chinchillazucht erst nach dem zweiten Weltkrieg begonnen.

Körperlänge
25 - 35 cm

Schwanzlänge
15 - 20 cm

Gewicht
400 - 600 Gramm

Lebenserwartung
10 - 15 Jahre, als Heimtiere auch 18 - 22 Jahre

Trächtigkeitsdauer
111 Tage

Anzahl der Jungen
1 bis 4 (ausnahmsweise 6)

Beim Kauf zu beachten
Bei eingeschränkten Wohnverhältnissen sollten Sie auf andere Heimtiere verzichten. 
Bitte klären sie vor dem Kauf ab, ob jemand in der Familie allergisch gegen Tierhaare ist.

Farbvariationen
Mittlerweile gibt es Chinchillas in den unterschiedlichsten Farben. Die Wildfarbe des Chinchillas ist Grau in allen seinen Variationen. Man findet sie in Hellgrau bis Anthrazitgrau. Die Farben des Bauches variiert auch, manchmal ist sie nur etwas heller als das Grau des Felles. Sie kann aber auch ganz Weiß sein. Diese Wildfarbe nennt der Züchter "Standard".
Neben dieser Standardfarbe gibt es weiße Chinchillas, Albino-Chinchillas, die ein weißes Fell und rote Augen haben, schwarze, beigefarbene,, silberne, braune Chinchillas, sowie Black- und Brown-Velvets.
Die beiden letztgenannten Arten haben ein in der Farbe verschiedenes Bauchfell, wohingegen z.B. die Schwarzen reinschwarz sind. Pärchen dieser Art sind nicht fortpflanzungsfähig. Setzt man sie aber zu andersfähigen Chinchillas, können sie ganz normal Nachwuchs bekommen.

Arten

  • Langschwanz-Chinchilla (Chinchilla lanigera)

Verhalten gegenüber Feinden
Chinchillas sind schreckhafte Hausgenossen. Bei Gefahr verkriechen sie sich in die letzte Ecke des Käfigs. Fühlen sie sich den "Feind" ausgeliefert bespritzen sie ihn schon mal mit Urin. Dazu stellen sie sich auf die Hinterbeine und spritzen dann los. Wer Pech hat, bekommt die ganze Ladung ab, und das ist natürlich recht unangenehm. Bei Vögeln kann man das Phänomen der Schreckmauser: Wird ein Vogel von einem Feind angegriffen und am Gefieder gepackt, kann es dem Angreifer passieren, dass er plötzlich nur mit den Federn in der Pfote dasteht und seiner Beute traurig hinterher sehen muss. Ähnlich kann das Chinchilla in Gefahrensituationen nicht nur Urin spritzen, sondern auch sein Fell verlieren. Dem Feind bleibt dann nur ein Büschel Haare, und das Chinchilla hat sich aus dem Staub gemacht.
Das alles kann dem Chinchilla aber erspart bleiben. Man sollte das Tier so wenig Stresssituationen wie möglich aussetzen, sich in der Nähe des Käfigs oder des freilaufenden Tieres nicht hektisch bewegen und das Tier niemals grob und überfallartig aus dem Käfig nehmen. Dann wird sich das Chinchilla überhaupt nicht dagegen wehren, und beide, Pfleger und Chinchilla, sind glücklich.
Andere Haustiere, die im selben Haushalt leben, dürfen natürlich keinerlei Gelegenheit haben, auch nur in die Nähe des Käfigs zu kommen. Das wäre für das Chinchilla gefährlich, wenn auf dessen Käfig eine Katze heerumturnt, die hartnäckig versucht, durch die Gitterstäbe hindurch das Chinchilla zu fangen.
Auch ein ewig kläffender Hund vor dem Käfig wäre nicht gerade schön. Bei einer solchen Haltung kann man durchaus annehmen, dass sich die Lebenserwartung erheblich reduziert.
Und das will ja nun wirklich niemand seinem Chinchilla antun.
Ein gereiztes Chinchilla erkennt man an einem bellenden Laut, den es ausstößt, wenn es sich ärgert oder sich in einer Gefahr wähnt. Dann sollte man vielleicht besser die Hand nicht in den Käfig stecken, da sonst der eine oder andere Finger arg in Mitleidenschaft gezogen werden können.

Lautsprache
Neben dem schon erwähnten Gefahrensignal gibt es noch andere Lautäußerungen des Chinchillas.
Der Gefahrenruf wird immer dann angewandt, wenn die Gruppe gewarnt werden soll, ein Verhalten, das noch aus der Zeit vor der Domestikation stammt, als es lebenswichtig war für den Erhalt der Gruppe zu sorgen. Diesen Sinn hat er im Käfig natürlich verloren, aber wenn er ertönt, macht er alle anderen Chinchillas in der Nähe unruhig. Dann muss man sich bemühen, die Tiere so schnell wie möglich wieder zu beruhigen.
Mit ihrem "Lockruf", einem Grunzlaut, demonstrieren Pärchen untereinander ihre Zusammengehörigkeit.
Junge Chinchillas haben zwei verschiedene Laute, die abhängig von ihrem Alter sind. Kurz nach der Geburt verständigen sie sich mit ihrer Mutter mit Fieplauten, die vom Menschen kaum gehört werden können.
Etwas ältere Chinchillas benutzen einen lauten Quietschlaut zur Abwehr und Verteidigung gegen die manchmal auftretende Grobheit der erwachsenen Tiere. Wenn sie also nicht an den Futternapf kommen oder zur Seite geschubst werden, dann geben die Chinchillajungen diese Laute von sich. Er bedeutet so viel wie: Ich bin auch noch da und will zu meinem Recht kommen.

Körpersprache
In seiner Körpersprache verfügt das Chinchilla natürlich noch über weit mehr Gesten als über die Abwehrreaktion.
Chinchillas bewegen sich hüpfend fort, dabei erinnern sie entfernt an Känguruhs. Wie diese benutzen sie ihre Vorderbeine kaum bei der Fortpflanzung, und sie benutzen ihren Schwanz als Steuerruder.
Bei der Nahrungsaufnahme erinnern Chinchillas an einen Hamster. Wie dieser kleine Hausgenosse nimmt das Chinchilla seine Nahrung in beide Pfoten, stellt sich auf die Hinterbeine und frisst mit Leidenschaft. Diese Verhaltensweise des Chinchilla trägt viel zur Beliebtheit des Tieres bei: Es ist einfach nett, ihm beim Fressen zuzuschauen - und es ist überhaupt lustig zu beobachten.
Chinchillas erforschen alle Gegenstände, die ihnen über den weg laufen, zuerst und vor allen Dingen mit den Zähnen. Dabei machen sie auch nicht vor unachtsam zur Verfütterung gestellten Zehen und Finger halt. Man sollte sich also nicht wundern, wenn das Chinchilla in den Finger beißt, den man in seinen Käfig steckt. Das ist aber nicht böse gemeint, sondern ein  Test des ewig hungrigen Tieres. Und manchmal ist dieser Biss weniger fest - meist jedoch recht kräftig.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Körpersprache ist das Beschnuppern der Artgenossen. Die Chinchillas wollen schließlich wissen, mit wem sie es zu tun haben. Ist der Artgenosse sympathisch, wird er in der Nähe geduldet; wenn nicht, wird er verjagt.

Eigenschaften
Sind für die Einzelhaltung nicht geeignet.
Sie sind dämmerungsaktiv und nachtaktiv und eignen sich daher vorzüglich für berufstätige Menschen, die beim Beobachten dieser lebhaften Tiere ihre Freude haben. Wenn Sie abends nach Hause kommen, wird das Tier gerade munter. 
Denken Sie daran, dass die Geräusche, die das Chinchilla in der Nacht verursacht, Sie stören kann. 
Ein Chinchilla ist nicht lernfähig wie ein Hund, den man erziehen kann.
Chinchillas werden nicht so zahm und zutraulich wie etwa ein Meerschweinchen. Sie besitzen einen
ausgeprägten Willen, der respektiert werden muss. 
Das Chinchilla ist kein Streicheltier. Für kleinere Kinder ist es deshalb als Heimtier ungeeignet.

Sinnesleistung

Sehen
Chinchillas haben ziemlich große Augen. Das muss aber nicht heißen, dass sie auch gut sehen können. Die Größe der Augen hat vor allem mit der hohen Nachtaktivität der Tiere zu tun. Chinchillas können Entfernungen nicht gut einschätzen und müssen deswegen von Sprüngen aus zu großer Höhe abgehalten werden. Sie können sich sonst alle Knochen brechen.

Riechen
Chinchillas können relativ gut riechen. Der Geruchssinn hängt direkt mit dem hochentwickelten Geschmackssinn zusammen. Und wie schon erwähnt, wird alles zuerst einer Geschmacksprüfung unterzogen. Was dem Chinchilla gut schmeckt, muss allerdings dem Menschen noch lange nicht schmecken. Man sollte sich also nicht wundern, wenn das Chinchilla Sachen frisst, die dem Manschen absolut eklig scheinen. Chinchillas erkennen ihre Artgenossen und Jungen am Geruch - ein deutliches Zeichen, wie wichtig dieser Sinn für die Tiere ist.

Hören
Auch dieser Sinn ist beim Chinchilla sehr gut ausgebildet. Aber es steht noch nicht genau fest, ob diese Tiere auch Töne im Ultraschallbereich wahrnehmen. Ungewohnte Laute werden wahrgenommen, auch wenn sie noch so leise sind. Gewohnte Geräusche werden hingegen nicht beachtet, auch wenn sie etwas lauter sind. Das gilt sowohl für die Schlafphase als auch für die Wachphase des Chinchillas.

Tastsinn
Nicht nur das Chinchilla, sondern auch viele andere Kleintiere wie Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen usw. sind auf ihren Tastsinn in hohem Maße angewiesen. Die wichtigsten Tasthaare des Chinchillas sitzen an der Schnauze. Damit kann das Tier herausfinden, welche Hindernisse sich vor, hinter, neben und über ihm befinden. Das gilt natürlich zuallererst in der Dunkelheit. So kann es z.B. auch herausfinden, in welche Öffnung es noch hineinpasst und in welche nicht. Da das Chinchilla in Höhlen wohnt, ist das sicher ein wichtiger Vorteil.

Unterbringung

Käfig
Einer der wichtigsten Punkte in der Haltung von Chinchillas ist die Frage des Käfigs.
Das Chinchilla braucht einen sehr großen Käfig, wenn es sich wohl fühlen soll. Der kostet zwar etwas mehr, aber am Käfig darf man wirklich nicht sparen. Leider sind die im Fachhandel angebotenen Käfige meistens nicht allzu groß. Ein ausreichend großer Chinchillakäfig sollte die Maße 100 x 100 x 50 cm haben.
Außer der Größe sollte der Käfig aber auch noch andere Kriterien erfüllen.  Die Gitterstäbe - aus Maschendraht - müssen so dicht stehen, dass das Chinchilla nicht aus dem Käfig ausbüchsen kann.
Plastik ist natürlich in einem Chinchillakäfig wie in jedem anderen Nagetierkäfig ein absolutes Tabu. Es würde sofort zernagt werden, in den Magen des Tieres gelangen und dem Tier erhebliche Probleme bereiten.
Die Tür des Käfigs sollte möglichst groß sein, das Tier darf sie aber nicht öffnen können. Wenn die Tür an der Oberseite des Käfigs angebracht ist, kann man bequem von oben hineinreichen, ohne sich anzustrengen.
Eine Bodenschale im Käfig ist nützlich, da sie die Reinigung des Käfigs doch sehr erleichtert. Aber auch hier gilt: Plastik ist nicht das richtige Material für diese Bodenschale. Metall ist feuchtigkeitsabweisend und leicht zu reinigen. Auch Holz ist nicht zu empfehlen, da es den Urin aufsaugt, und mit der Zeit würde sich ein unangenehmer Geruch ausbreiten. Die Bodenschale sollte nicht zu flach sein, sonst könnte am Morgen mehr Einstreu neben dem Käfig liegen als drinnen, und es würde die Reinigung unnötig erschweren und verlängern.
Spitze Gegenstände und dergleichen gehören natürlich auf keinen Fall in den Käfig.
Ein springendes oder hüpfendes Chinchilla könnte an einem solchen Gegenstand hängen bleiben und böse Verletzungen erleiden.
Noch ein kleiner Tipp zum Schutz gegen Zugluft: Bretter, die von außen am Käfig angebracht werden, schützen das Tier vor Zugluft und vor störenden Bewegungen im Raum.
Wenn Vögel im Haushalt leben, sollte man auch auf dem Käfig eine Platte anbringen, denn wenn sich der Vogel auf den Käfig setzt, erschrecken die Tiere sehr. Sie haben den Instinkt frei lebender Chinchillas noch nicht abgelegt, der ihnen sagt, dass von oben nicht Gutes kommt. Das kann man auch verstehen, schließlich sind Greifvögel in der freien Natur wesentliche Feinde vom Chinchilla.
Wer handwerklich begabt ist und Zeit und Muße hat, kann den Käfig auch selbst bauen. Das hat den Vorteil, dass man bei Größe und Gestaltung seiner Phantasie wie seiner Tierliebe freien Lauf lassen kann. Ein Käfig mit vielen Versteckmöglichkeiten, vielen Schlupflöchern und vielleicht mehreren Ebenen macht natürlich mehr Spaß als eine "Schuhschachtel" aus Gittern. Beim Bau dürfen ausschließlich ungiftige Materialien verwendet werden. In Bioläden bekommen sie ungiftige Klebestoffe und ungespritzte Hölzer oder wenigstens Auskünfte über Bezugsmöglichkeiten.
Während des Tages müssen sie abgeschirmt von Lärm und den Aktivitäten eines normalen Familienlebens gehalten werden.
Bei erhöhtem Standort des Käfigs können Sie ihrem Chinchilla durch ein Treppchen vom Fußboden zur Käfigtür einen leichteren Zugang zu seinem "Haus" verschaffen. Breitere Treppenabsätze können als Beobachtungssitze eingebaut werden.

Inneneinrichtung des Käfigs

Schlafhaus
Zu dieser Inneneinrichtung gehört zuerst einmal das Schlafhaus - ein sehr wichtiger Bereich für das Chinchilla. Das nachtaktive Tier liebt es, tagsüber in einem abgedunkelten, ruhigen Ort zu schlafen. In einem Schlafhaus hat das Chinchilla es schön gemütlich und fühlt sich wohl. Auch damit folgen die Tiere ihrem Instinkt, suchen eine Situation ähnlich wie in den Felshöhlen der Anden.
Holz eignet nicht hier am besten, da es unschädlich ist und obendrein dem Abschliff der Zähne dient. Ein neues Häuschen kostet nicht die Welt, und wenn es einmal abgewohnt ist, kann man es austauschen.
Meerschweinchenschlafhäuser haben sich auch bei Chinchillas sehr bewährt. Sie werden innen mit Einstreu ausgepolstert, die nicht jede Woche gewechselt werden darf. Einmal im Monat genügt völlig, die Streu im Schlafhaus auszuwechseln. Allerdings sollte man das Häuschen jede Woche überprüfen, denn falls aus irgendeinem Grund die Einstreu nass sein sollte, muss sie natürlich gewechselt werden.
Den idealen Standort des Schlafhäuschens findet man erst im Laufe der Zeit heraus, er ist für jedes Chinchilla verschieden. Manche schlafen lieber oben auf einem Sitzbrett, andere bevorzugen den Boden. Man sollte sich nach den Tier richten, sie wissen am besten, was für sie gut ist.
Das Häuschen sollte man unbedingt am Käfig oder am Sitzbrett festmachen, sonst wird es bald im Käfig herumgeschleudert werden. Beim Spielen haben Chinchilla vor nichts Respekt, da muss auch schon mal das Häuschen dran glauben.

Buddelkiste - Badewanne
Das Chinchilla badet leidenschaftlich gerne im Sand. Kann es das nicht tun, fehlt ihm etwas in seinem Leben, und es würde nie ganz glücklich werden. Auch dieses Verhalten ist ein übriggebliebener Instinkt des wildlebenden Chinchillas. Bieten sie ihrem Chinchilla also unbedingt dieses Glück. Dazu muss man eine Wanne in den Käfig stellen, die etwas größer sein muss als das Chinchilla, damit es sich bequem wälzen kann. Das Gefäß darf nicht aus Plastik und muss sehr standfest sein. Hohe Wände verhindern, dass der Sand allzu leicht herausfällt.
Im Zoofachhandel gibt es Spezialsand, den man dem Chinchilla zum Baden in die Wanne füllen sollte. Einfacher Sand aus dem Garten ist ungeeignet, da er mit Bakterien verseucht sein könnte.

Einstreu
Chinchillas benötigen in ihrem Käfig eine etwa 5 cm dicke Einstreu. Gepresste Sägespäne aus dem Zoogeschäft sind am besten geeignet. Sie sind sehr weich und sagfähig. Katzenstreu sollte höchstens unter den Stellen liegen, die Chinchillas als Urin- und Kotplätze benützen, und alle zwei bis drei tage gesäubert werden. Die übrige Einstreu sollte ungefähr einmal pro Woche gewechselt werden.

Futternäpfe und Trinkwasserflaschen
Ein standfester Napf im Käfig genügt für das Futter. Ein Keramiktopf ist ideal, Plastik ist ungeeignet. Keramiknäpfe sind auch schwer genug, dass spielende Chinchillas sie kaum umwerfen können, und leicht zu säubern.
Wasserspender, wie sie für Meerschweinchen oder andere Kleintiere angeboten werden, eignen sich vorzüglich als Tränke. Sie werden von außen an den Käfig gehängt, und ein Trinkröhrchen ragt in den Käfig hinein. Da es aus Glas ist, lässt es sich leicht reinigen und kann nicht zernagt werden.
Die Trinkflasche sollte so hoch sein, dass sich Chinchillas auf die Hinterbeine stellen müssen, um das Röhrchen ohne Anstrengung erreichen zu können.
Der Wasserspender muss regelmäßig einmal wöchentlich gründlich gereinigt, d.h. mit heißem Wasser gut gespült werden. Dabei muss man darauf achten, dass alle Unreinheiten an und in der Flasche entfernt werden, da es sonst leicht zu einer schädlichen Algenbildung kommen kann. Hängen sie ihn auch nicht in die Nähe des Heus. Nasses Heu wird leicht schimmlig und ist sehr schlecht für die Gesundheit des Chinchillas.

Heuraufe
Auch die Heuraufe ist ein wichtiges Utensil. Die tägliche Heuration wird in dieses Gittergestell gefüllt, so dass das Heu nicht lose im Käfig herumliegt und verschmutzt.

Sitzbretter
Chinchillas springen und hüpfen für ihr Leben gern. Deshalb sollte man ihnen dazu auch im Käfig die Möglichkeit geben. Sitzbretter eignen sich hierfür hervorragend. Werden sie auf unterschiedlichen Höhen angebracht, können die Chinchillas von einem zum anderen springen. Man kauft sie im Fachhandel oder macht sie selbst aus unbehandeltem Holz und ungiftigem Leim.
Im Käfig dürfen die Abstände zwischen den einzelnen Brettern natürlich nicht so groß sein, dass das Chinchilla die Entfernung nicht überwinden kann. Fünf Zentimeter sind der Höchstabstand.

Kletteräste
Kletteräste sind sehr wichtig für das Chinchilla. Sie werden zwischen den Brettern in den Käfig geklemmt. Man bekommt sie nicht im Fachhandel, sondern muss sie selbst besorgen. Außer Holunder kann man so ziemlich jeden Baum als Astlieferanten nützen; ungespritzt und mit möglichst wenigen Abgasen belastet sollten sie sein.
Bäume an vielbefahrenen Straßen eigenen sich also nicht. Natürlich achtet man auch hier darauf, dass die Tiere das Beste bekommen.
Die Chinchillas klettern gerne auf ihnen herum und nagen gründlich daran. Dafür werden andere Gegenstände wie Schlafhäuschen und Sitzbrett geschont - und damit ja immerhin der Geldbeutel.

Ernährung
Chinchillas werden leider leicht dick. Futter, das für sie überhaupt nicht geeignet ist, fressen sie häufig nur allzu gern. Deshalb muss man sich und sein Tier etwas disziplinieren, wenn es um die Fütterung geht. Gut ist nicht, was schmeckt, sondern, was von Fachleuten als das beste Futter angesehen wird.
Bei viel Auslauf, Trächtigkeit und in der Säugezeit muss die Pelletmenge auf 2 Esslöffel erhöht werden.
Finden Sie bei einem gesunden Chinchilla morgens noch Pellets oder verschmähtes Heu vor, nur Pelletmenge reduzieren nicht die Heumenge!
Verschmutztes Heu, das außerhalb des Napfes liegt, regelmäßig entfernen.
Leckerbissen während der "Spielstunde" beim Auslauf geben.

Trockenfutter
Trockenfutter, auch Pellets genannt, ist eine der wichtigsten Komponenten bei der Ernährung. Hier gilt es zu beachten, dass es Pellets sein sollten, die extra für Chinchillas hergestellt werden. Andere Pelletssorten, wie sie für sonstige Kleintiere angeboten werden, eignen sich wegen ihres hohen Kohlehydratwertes nicht. Die Chinchillas würden sonst zu dick. Das Verfalldatum bzw. das Abfülldatum, das seriöse Herstellerfirmen mittlerweile auf den Packungen angeben, sollte man beachten. Älter als ein Jahr sollte die Packungen überhaupt nicht sein, da die Vitamine durch Oxydation verloren gehen und zudem das Futter an Nährwert verliert. So kann es im schlimmsten Fall trotz scheinbar richtiger Fütterung sogar zu Mangelerscheinungen kommen. Die Pellets müssen natürlich staubfrei sein, wenn sie verfüttert werden.
Dem Chinchilla reicht ein gehäufter Esslöffel am Tag, nur bei Jungtieren sollte es weniger sein.

Heu
Neben den Pellets ist Heu eines der Hauptnahrungsmittel auf dem Speiseplan der Chinchillas. Es sollte immer in ausreichenden Mengen im Käfig vorhanden sein, am besten in der Heuraufe, so dass es nicht verschmutzt. Heu, das neben der Heuraufe liegt, sollte entfernt werden, da es nass oder schmutzig werden könnte.
Das Heu muss so gelagert werden, dass es nicht nass werden kann und dass andere Tiere keinen Zugang haben. Anderenfalls könnten Krankheiten übertragen werden. Verschimmeltes Heu ist äußerst gefährlich für das Chinchilla, da es zu schlimmen Darmkrankheiten führen kann. Trockenes, sauberes Heu riecht sehr würzig, alt und verschimmelt riecht es muffig.
Heu vom Bauern ist gefährlich, da Herbstzeitlosen drin sein könnten. Und die sind giftig für das Chinchilla. Man kann das vermeiden, indem man sein Heu in der Zoofachhandlung besorgt oder einen zuverlässigen Bauern findet.

Grünfutter
Grünfutter ist für die Ernährung des Chinchillas ungeeignet. Hierin unterscheiden sie sich von vielen anderen Kleinsäugern, die sehr gern Grünfutter fressen und es auch gut vertragen. In wirklich kleinen Mengen, d.h. gelegentlich ein Löwenzahn- oder Salatblatt, können sie jedoch keinen Schaden anrichten.

Leckerbissen
Wenn es nach dem Chinchilla ginge, wären Leckerbissen seine Hauptmahlzeit. Nüsse in allen Formen sind eine der Lieblingsspeisen des Chinchillas. Aber Nüsse sind Kalorienbomben und dürfen deshalb nur in kleinen Mengen gefüttert werden. Außerdem schätzt das Chinchilla auch Süßigkeiten aller Art. Die sind aber nicht gut für das Tier, und so muss man oft genug dem Bann seiner großen, dunklen Augen widerstehen. Man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass Zucker für das Chinchilla schädlich ist. Kinder verstehen das meist noch schwerer als Erwachsene.
Die Kante eines harten Brotes hingegen ist gut geeignet. Er macht nicht dick, und die Tiere können sich die Zähne daran abschleifen. Auch Zweige aller Laubbäume sind gerngesehene Leckerbissen. Sie unterstützen Chinchilla bei ihrer Zahnpflege und bieten ihnen eine ganze Zeitlang Beschäftigung. Sie müssen aber ungespritzt sein, da es sonst zu Verdauungsstörungen oder sogar zu leichten Vergiftungen kommen kann. Holunderzweige sind übrigens giftig, die dürfen also nicht gefüttert werden.

Vitamine und Mineralstoffe
Vitamine braucht man normalerweise nicht zuzufüttern, da sie in den Pellets schon vorhanden sind.
An Mineralstoffen braucht das Chinchilla eigentlich nur Kalk. Entweder man gibt ihm Tabletten, die der Tierarzt verschreibt, oder man legt ihm einen Mineralleckstein in den Käfig. Je nach Bedarf wird das Tier ihn annehmen oder auch gar nicht beachten. Aber auch Kalk ist schon in den Pellets enthalten.

Fütterungszeiten
Das nachtaktive Chinchilla wird am Abend gefüttert, wenn es munter wird. Die Fütterungsmenge hängt vom Alter des Tieres ab. Junge Chinchillas dürfen nicht zu viele Pellets bekommen, da sie sonst zuviel fressen würden. Heu muss immer in ausreichenden Mengen vorhanden sein.
Ein plötzlicher Futterwechsel bereitet dem Chinchilla Probleme. Das sollte man vor allem dann beachten, wenn man ein Chinchilla beim Züchter kauft. Da fragt man ihn am besten, ob er noch eine Zeitlang das gewohnte Futter zur Verfügung stellen kann, damit dem Tier die allmähliche Umstellung leichterfällt.

Gesundheitskontrolle

  • Das Fell muss gleichmäßig dicht sein, weich und duftig. Zu häufiges Anfassen macht das Fell fettig und unansehnlich.
  • Die Nagezähne sind gelb-orange gefärbt, die unteren sind länger als die oberen. Zu helle Zähne entstehen bei Kalkmangel.
  • Die Augen sind klar und glänzend; die Umgebung der Augen ist trocken und sauber. Augenausfluss und verschmutzte Umgebung des Auges deuten auf eine Bindehautentzündung oder Augenverletzung hin.
  • Die Ohren sind sauber mit glatten Ohrrändern. Besonders am Ohrrand sind Bissverletzungen möglich.
  • Der After ist sauber. Nur bei sehr starken Durchfall oder unsauberer Haltung sind After- und Schwanzregion verschmutzt.
  • Der Kot ist geformt, die Sitzbretter sind sauber. Bei Durchfall werden die "Köttelchen" platt getreten und kleben am Sitzbrett. Ist der Durchfall stärker, werden die Sitzbretter verschmiert.

Krankheit

  • Neigen zu Verdauungsstörungen (lebensbedrohlich)
  • Infektionen der Luftwege
  • Zahnfehlstellungen
  • Verletzungen durch Beißereien untereinander

Gewichtsprobleme
Chinchilla haben gelegentlich mit Gewichtsproblemen zu kämpfen. Dann verschafft man den Tieren mehr Bewegung - zum Beispiel durch neues Aktivspielzeug - und gibt ihnen ruhig einmal in der Woche nur Heu und Wasser, keine Pellets. Vor allem sollten die Tiere wirklich nur die vorgeschriebene tägliche Pellets-Ration bekommen und sonst nichts.
Herzverfettung zählt zu den häufigsten Todesursachen des Chinchillas.

Verhaltensstörungen
Chinchillas reagieren geradezu selbstzerstörerisch auf Stress. Sie rupfen sich wie besessen ihr Fell aus. Da sie sich meist nur nachts das Fell ausbeißen, bemerkt man ihre Verhaltensstörung erst, wenn sie bereits kahle Stellen haben. Zu enge Käfige, Einzelhaltung oder Lärm (vor allem tagsüber zur Schlafenszeit der Chinchillas) verursachen diese Verhaltensstörung. Chinchillas sind zwar gesellige Tiere, doch sie brauchen auch genügend Platz, um sich gegenseitig auszuweichen.