Die kranke Katze

Treten sie den Gang zum Tierarzt lieber zu früh als zu spät an, denn die meisten Erkrankungen lassen sich in einem frühen Stadium besser behandeln.
Tiere, die sich gegen die Einnahme der verordneten Tropfen oder Tabellen sträuben, können vielfach mit etwas Futter zum Schlucken des Medikamentes überlistet werden. Lebertranpaste in Tuben eignet sich für diesen Zweck besonders gut.

Parasiten:

  • Flöhe
    sind kleine braune Schmarotzer, die auf der Katze leben und sehr schnell rennen und springen können. Oft ist ihr schwarzer Kot, den sie im Fell der Katze hinterlassen, das sichere Anzeichen für den Befall. Ihre Bisse lösen bei der Katze einen Juckreiz aus. Als Zwischenwirte von Bandwürmern können sie der Katze diese Parasiten übertragen. Man kann sie mit einem Flohkamm fangen und zwischen den Fingernägeln zerknacken, oder sie mit einem Flohhalsband und Flohpulver vernichten.
  • Zecken
    Sind Blutsauger. Man betupft sie mit Öl und dreht sie mit Daumen und Zeigefinger wie eine Schraube heraus, denn sonst reißt man nur den prallen Hinterlaib ab , und der Kopf bleibt stecken und verursacht eine Entzündung.
  • Ohrräudemilben
    befallen den Gehörgang der Katze. Tiere, die sich oft hinter den Ohren kratzen, häufig den Kopf schütteln und bei denen man schwarzbraune Absonderungen im Gehörgang feststellt, sind von diesen Schmarotzern befallen, die auch schwere Ohrenentzündungen hervorrufen können.
  • Hauträubemilben
    bewirken eine stark juckende Hautkrankheit, die wie die Ohrräude vom Tierarzt behandelt werden muss.
  • Bandwürmer
    werden niemals direkt sondern durch die Aufnahme eines Zwischenwirtes übertragen, in dem die Bandwürmer sich zu sogenannten Finnen entwickeln. Diese Finnen gelangen mit den erbeuteten Mäusen, Ratten oder Flöhen in den Organismus der Katze, wo sie zu Bandwürmern heranwachsen, die sich mit dem Kopf an der Darmwand festhalten. Der Parasit stößt von zeit zu Zeit seine mit eiern gefüllten Bandwurmglieder ab, die dann selbständig aus dem After wandern und im Fell des Hinterteiles kleben bleiben. Freilaufkatzen müssen im allgemeinen 2- bis 4mal jährlich mit Wurmmittel von diesen Schmarotzern befreit werden.
  • Spulwürmer
    sehen aus wie weißliche 2 bis 10 cm lange Plastikschnüre. Sie ernähren sich vom Futterbrei der Katze, ihre Eier gelangen mit dem Katzenkot nach draußen. Tiere, die an einem solchen Kotplatz scharren und sich nachher die Pfoten lecken, nehmen die anhaftenden Wurmeier in ihren Organismus auf. Vor allem Jungtiere sind manchmal ganz massiv von Spulwürmern befallen. Sie müssen mehrere Male mit einem speziellen Spulwurmmittel entwurmt werden.

Krankheiten:

  • Katzenseuche
    ist eine Virusinfektion mit großer Ansteckungsgefahr für andere Katzen und mit hoher Sterblichkeitsrate. Die kranken Tiere haben zuerst hohes Fieber, das dann häufig innerhalb h#kurzer Zeit bis zur Untertemperatur sinkt. Die krankheit geht mit einem oft blutigen Brechdurchfall einher, durch den das Tier einen extrem hohen Flüssigkeitsverlust erleidet. die weißen Blutköperchen sinken ab, die Abwehr des Tieres wird geschwächt, so dass sich leicht andere Infektionen ausbreiten können. Junge Katzen sind oft schon wenige Stunden nach dem Ausbruch der krankheit tot. Man kann Katzen aber mit einem Impfstoff wirkungsvoll gegen diese Krankheit schützen.
  • Katzenschnupfen
    ist zwar im allgemeinen harmloser als die Katzenseuche aber gefährlicher als die Erkältung eines Menschen. Er beginnt mit Niesen und Teilnahmslosigkeit. Oft ist die Bindehaut der Augen entzündet, es kommt zu starkem tränen- und Nasenausfluss, der in einem fortgeschrittenen Stadium eine gelb-grünliche, eitrige Farbe bekommen kann. Wenn zu diesen Sekundärinfektionen zusätzlich kleine Geschwüre auf der Zuge auftreten, verweigert die Katze oft jegliche nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Der Katzenschnupfen kann sich auf die Luftröhre, ja sogar auf die Lunge ausdehnen. Die tierärztliche Behandlung richtet sich nach dem jeweiligen zustand des kranken Tieres. Gegen die bakteriellen Sekundärinfektionen werden Antibiotika eingesetzt, der Flüssigkeits- und Nährstoffverlust wird mit Injektionen von Traubenzucker und Elektrolytlösungen ausgeglichen und die Zungengeschwüre mit Cortisonspritzen behandelt. gegen die Bindehautentzündungen werden Augentropfen oder -salben eingesetzt.
    Viele an sich gesunde Katzen sind Träger von Schnupfenviren. eine Stresssituation kann sie aktivieren, die Tiere werden krank. Mithin ist es nicht verwunderlich, da0 der Katzenschnupfen in den Tierheimen zum Alltag gehört.
    Impfungen können der Katze einen begrenzten Schutz verleihen.
  • FeLV oder Feline Leukämievirusinfektion (Katzenaids)
    Die Leukämieviren verursachen außer der Leukämie auch Tumore am Lymphknoten und anderen Organen, Blutarmut, neurologische Störungen, Fruchtbarkeitsprobleme und die Schwäche des Abwehrsystems der befallenen Tiere. Wegen dieser Abwehrschwäche sind sie anfällig für zahlreiche Infektionskrankheiten. Die Katzen werden geschwächt, sie kränkeln und sterben häufig weniger an der Krebserkrankung selbst als vielmehr an den Sekundärinfektionen. Den deutlichen Nachweis dieser krankheit erbringen entsprechende Blut- oder auch Speicheluntersuchungen. Die Katzen übertragen das FeLV mit dem Speichel auf ihre Artgenossen, sie scheiden es aber auch mit dem Harn aus. Für Menschen ist dieses Virus völlig ungefährlich.
    Inzwischen b#gibt es für diese krankheit einen Impfstoff. Wegen der Ansteckungsgefahr sollte jede Katze, die mit Artgenossen in Kontakt kommt, geimpft werden. Es empfiehlt sich also, nicht nur Freilauftiere, sondern auch Katzen, die sich während den Ferien in einem Tierheim aufhalten, impfen zu lassen.
  • FIP oder Feline Infektiöse Peritonitis
    Die ansteckende Bauchfellentzündung ist eine sehr heimtückische Katzenkrankheit. Die Bluttests sind nicht sehr aussagekräftig, die für diese Krankheit typischen Symptome treten erst im Endstadium auf. Die Tiere kränkeln, haben neurologische Störungen, Veränderungen in den Augen und einen aufgeschwollenen Bauch. Die Ansteckungsgefahr ist für andere Katzen sehr groß, und eine Impfung gibt es nicht. Eine angemessene Ernährung und ein Leben ohne Stress sind die einzigen, vorbeugenden Maßnahmen, die man gegen diese Krankheit treffen kann.
  • Abszesse (Eiterherde)
    stammen bei Freilaufkatzen meistens von Bisswunden, den unangenehmen Folgen mancher Auseinandersetzung mit fremden Katzen. Sie treten vor allem an Pfoten, Wangen, Stirn und Nacken, aber auch an anderen Körperstellen auf. solche Verletzungen bleiben vorerst häufig unbemerkt, weil die Einstichstellen der Hähne im Fell kaum zu sehen sind. Apathie, Appetitlosigkeit, Fieber, Berührungsempfindlichkeit, Schwellungen und Hinken können Symptome von Abszessen sein. Fließt der Eiter nicht aus dem Organismus heraus, breitet sich die Infektion sich aus und greift auf andere Körperteile (z.B. Knochen) über. Im schlimmsten Fall geht das verwundete Tier elend dann daran zugrunde. Deshalb müssen Abszesse ohne Verzug vom Tierarzt behandelt werden.

Schutzimpfung:

Vorbeugen ist besser - und billiger - als heilen. Es ist also ratsam, Wohnungskatzen und Freilaufkatzen regelmäßig gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen impfen zu lassen. Für die Grundimmunisierung sind zwischen Impfungen im Abstand von 3 bis 4 Wochen erforderlich. Mi der jährlichen Nachimpfung ist dieser Impfschutz sichergestellt. Katzen, die häufig oder auch nur gelegentlich mit anderen Katzen in Berührung kommen, sollten außerdem gegen die Leukämievirusinfektion geimpft werden. Auch bei dieser Impfung sind für die Grundimmunisierung zwei Spritzen im abstand von 3 bis 4 Wochen nötig. Die weiteren Wiederholungsimpfungen erfolgen jährlich. die Jungtiere kann man gegen alle diese drei Krankheiten von der 10.Lenenswoche an impfen lassen.
In Tollwutzonen empfiehlt es sich, Freilaufkatzen auch gegen Tollwut zu impfen, da diese Krankheit ja nicht nur für die Katze selbst lebensgefährlich ist, sondern auch für den Menschen, den die damit anstecken kann